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Kreisweite Wärmebedarfsanalyse für Nordfriesland

Der Kreis Nordfriesland führte 2024 und 2025 eine kreisweite Wärmebedarfsanalyse durch, um die kreisangehörigen Ämter, Städte und Gemeinden bei der kommunalen Wärmeplanung zu unterstützen. Neben der Untersuchung des Wärmebedarfs und potenzieller, erneuerbarer Wärmequellen waren auch zwei Veranstaltungen für Gemeindevertreter/-innen und die Öffentlichkeit und ein praxisnaher Handlungsleitfaden Teil des Projekts.

Die Umstellung der Wärmeversorgung auf erneuerbare Lösungen ist essenziell für gelingenden Klimaschutz im Kreisgebiet; allein der Erdgas- und Heizölverbrauch 2020 im Kreis Nordfriesland emittierte knapp 850.000 t CO2äq. Das entspricht knapp 40 % der Treibhausgasemissionen aus dem Kreisgebiet Nordfrieslands. Die kreisangehörigen Kommunen sind seit 2025 durch das Energiewende- und Klimaschutzgesetz des Landes verpflichtet, bis spätestens Juni 2028 eine strategische Kommunale Wärmeplanung durchzuführen. Deren Ziel ist es, die derzeitige Wärmeversorgung für das jeweilige Gemeindegebiet zu untersuchen und zukünftige, erneuerbare Möglichkeiten aufzuzeigen. Die kommunale Wärmeplanung stellt die Gemeinden in Nordfriesland vor große Herausforderungen.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, beschloss der Umwelt- und Energieausschuss des Kreises 2024 eine kreisweite Wärmebedarfsanalyse durchführen zu lassen. Sie umfasste unter anderem eine gebäudescharfe Modellierung des Wärmebedarfs, die Ermittlung der Wärmebedarfsdichte je Gebäudegruppe sowie der Wärmeliniendichte entlang von Straßenzügen. Darüber hinaus wurden Potenziale für Umwelt- und Abwärmenutzung (z. B. Kläranlagen, Biogasanlagen, Unternehmen oder Gewässer) sowie die Flächenverfügbarkeit für dezentrale Wärmequellen systematisch untersucht. Durch die zentrale Durchführung und Bereitstellung der Analyse können Synergien im gesamten Kreisgebiet genutzt werden und voraussichtlich auch Kosten gesenkt werden. Ein Teil der Daten wurde darüber hinaus datenschutzkonform im Wärmeportal des Digitalen Atlas Nord veröffentlicht, um auch Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümern eine erste Orientierung zu bieten.

Daneben entstand im Rahmen des Projekts ein praxisnaher Leitfaden. Dieser führt kommunale Entscheidungsträger/-innen in 13 Schritten durch die Kommunale Wärmeplanung. Außerdem liefert er Hintergrundinformationen über den Rechtsrahmen der Kommunalen Wärmeplanung, über die durchgeführte Wärmebedarfsanalyse sowie verschiedene Optionen zur kommunalen Wärmeversorgung. Der Leitfaden kann hier heruntergeladen werden.

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