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Klimaanpassung und Küstenschutz

Weite Teile des Kreis Nordfriesland liegen nur knapp oberhalb des Meeresspiegels oder sogar darunter. Ohne schützende Deiche und andere Küstenschutzbauwerke würden Stürme vor allem diese tiefliegenden Marschgebiete überfluten.

Küstenschutz beginnt aber bereits vor der Deichlinie. Die Wattflächen, Sandbänke und Inseln stellen wichtige Wellenbrecher da, die einen Gutteil der Energie der Sturmfluten bereits abfangen. Küstenschutz ist deshalb für den Schutz des Kreisgebiets vor Überflutung essenziell.
In Zukunft wird der steigende Meeresspiegel den Küstenschutz an Nord- und Ostsee vor große Herausforderungen stellen. Teile der heute noch bei Ebbe trockenfallenden Wattflächen werden vermutlich zukünftig dauerhaft unter Wasser stehen: die heutige Wattlandschaft könnte sich bei einem sehr starken Meeresspiegelanstieg eine Lagunenlandschaft wandeln. Der Abbruch an Salzwiesen, Inseln und Halligen wird - ohne Gegenmßnahmen - zunehmen.

"Ertrunkene" Wattflächen und schrumpfende Salzwiesen bedeuten zum einen den Verlust von wertvollen, geschützten Habitaten. Zum anderen wäre das Wattenmeer dann schlechter in der Lage, Sturmfluten „abzupuffern“. Langfristig wäre somit mit einer steigenden Gefährdung der Küstenbewohner durch Sturmfluten zu rechnen. Die Folgen des Klimawandels für das Wattenmeer beschreibt die »Strategie für das Wattenmeer 2100« des Landes Schleswig-Holsteins.

Küstenhochwasserschutz: Klimadeiche

Mit dem Meeresspiegelanstieg steigen auch die Sturmflutwasserstände. Der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz trägt dieser Entwicklung Rechnung und hat den Klimadeich mit einem speziellen Deichprofil entwickelt. Dieser Deich ist nicht nur höher als die bisherigen Deiche; seine Basis ist breiter und die Außenböschung, an der die Wellen auflaufen, ist flacher. So kann man später einfacher eine weitere "Kappe" auf den Deich aufsetzen, wenn der Meeresspiegel stärker steigt, als bislang erwartet.
Weitere Informationen entnehmen Sie gerne dem Generalplan Küstenschutz des Landes Schleswig-Holstein.

Weicher Küstenschutz an sandigen Küsten

Nicht nur Deiche schützen das Wattenmeer. Halligkanten, Deichfüße ohne vorgelagerte Salzwiesen und Strände sind unter einem steigenden Meeresspiegel zunehmend durch Abbruch gefährdet. Oftmals begegnete man dem Küstenabbruch durch harte Bauwerke, wie Steindeckwerke oder Spundwände aus Metall. In einigen Fällen verlagerten sie das Problem des Kütsenabbruchs lediglich. Weiche Küstenschutzmaßnahmen bringen vor allem zusätzliches Sediment in den Küstenbereich. Das Sediment verhindert dort, dass die Küstenlinie weiter zurückweicht.  Auf Sylt beispielsweise konnte der Küstenrückgang am Weststrand durch Sandvorspülungen gestoppt werden. Solch
Der Klimabündnis-Partner WWF Wattenmeerbüro und das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und Reaktorsicherheit haben in einem gemeinsamen Forschungsprojekt weitere, innovative Beispiele für „weichen Küstenschutz“ aus Europa und den USA untersucht. Die Ergebnisse stehen als Broschüre zum Download auf der Homepage des WWF bereit.

Die Zukunft der Halligen

Die Halligen im nordfriesischen Wattenmeer stellen ein weltweit einmalige und schützenswerte Kultur- und Naturwerte dar; ihre Warften sind prägen die weite Landschaft des nordfriesischen Wattenmeeres. Steigt der Meeresspiegel, bedroht er bei Sturmfluten besonders die Halligen und ihre Bewohner in ihrer exponierten Lage.
Mit dem Ziel, die Halligen langfristig zu sichern, wurde auf Initiative der Landesregierung die Arbeitsgruppe "Halligen 2050" mit der Aufgabe gegründet. Ihr Ziel ist es, innovative und nachhaltige Konzepte zur Sicherung der Halligen und zum Schutz der Halligbewohner bei geänderten Klimabedingungen zu diskutieren
Der ersten Bericht der AG Halligen steht auf der Internetseite des Landes Schleswig-Holstein zum Herunterladen bereit. Weitere Informationen zum Küstenschutz auf den Halligen finden Sie auch auf der Internetseite der Biosphäre Halligen.

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