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Meeresspiegel

Mittlerer Meeresspiegel

Ursachen für Veränderungen des Meeresspiegelanstiegs

Für tiefliegende, flache Küstengebiete wie Nordfriesland haben bereits kleine Veränderungen des Meeresspiegels weitreichende Folgen. Mehrere Faktoren beeinflussen den Meeresspiegel:

  1. Ändern sich Temperatur und Salzgehalt des Meerwassers, so ändert sich auch die Dichte. Wärmeres oder weniger salzhaltiges Wasser hat eine höhere Dichte als kühleres, salzigeres Wasser. Dies nennt man den sterischen Anteil.
  2. Veränderungen der Meeresströmungen beeinflussen den Meeresspiegel ebenfalls. Der Wasserstand in der Nordsee ist beispielsweise mit dem Golfstrom verknüpft [1].
  3. Schmelzen die Gebirgsgletscher in den Alpen oder in anderen Gebirgen, lässt der zusätzliche Süßwasser den Meeresspiegel ebenfalls steigen.
  4. Das Schmelzwasser der mächtigen Eisschilde auf Grönland oder in der Antarktis trägt ebenfalls zum Meeresspiegel bei. Da die derzeitigen Klimamodelle diese Schmelzwasserflüsse noch nicht ausreichend genau simulieren können, behilft man sich hier mit Abschätzungen.

Der Meeresspiegel im Nordostatlantik wie auch in der Nordsee steigt zurzeit jährlich etwa um 1,7 mm. An der Küste Nordfrieslands sind es ungefähr 2,7 mm pro Jahr, denn seit dem Ende der letzten Eiszeit sinkt Nordfriesland ein wenig ab: Die südliche Nordsee befindet sich am Ende einer großen geologischen „Wippe“. Am anderen, nördlichen Ende steigt Skandinavien alljährlich ein klein wenig in die Höhe; dort sinkt der Meeresspiegel an den Küsten.

Szenarien

Die "Strategie für das Wattenmeer" des MELUND geht davon aus, dass der Meeresspiegel im schleswig-holsteinischen Wattenmeer bis zum Ende des Jahrhunderts um 50 bis 80 cm steigen soll.

Die große Unbekannte bei den Abschätzungen des zukünftigen Meeresspiegelanstiegs stellen jedoch die Eisschilde in Grönland und der Antarktis dar. Ihr Verhalten muss noch genauer untersucht werden, ehe die Klimamodelle belastbarere Berechnungen anstellen können.

Betrachtet man das globale Klimasystem, so sind die Weltmeere gewaltige Schwungräder. Sie nehmen nur langsam Fahrt auf, aber wenn sie sich einmal drehen, so sind sie schwer aufzuhalten. Das bedeutet, dass sich der Meeresspiegelanstieg auch weit nach 2100 fortsetzen wird.

Sturmfluten

Will man Überflutungen durch das Meer zu verhindern, ist der Sturmflutwasserstand die entscheidende Größe. Generell lässt ein steigender Meeresspiegel auch die Sturmfluten höher auflaufen, sie reiten gewissermaßen auf dem mittleren Meeresspiegel.
Besonders schwere Sturmfluten mit extrem hohen Wasserständen treten nur sehr selten auf. Dementsprechend schwierig ist es, belastbare und konkrete Aussagen über die zukünftige Entwicklung schwerer Sturmfluten zu treffen.
Das Helmholtzzentrum für Küstenforschung in Geesthacht fasst den aktuellen Forschungsstand zur Entwicklung von Sturmfluten zusammen.

Weitere Informationen

Sofern nicht anders angegeben, stammen alle Zahlen und Informationen aus dem aktuellen Klimareport für Schleswig-Holstein des Deutschen Wetterdienstes. 

Sonstige Quellen
[1]: Levermann, A., Griesel, A., Hofmann, M., Montoya, M., & Rahmstorf, S. (2005). Dynamic sea level changes following changes in the thermohaline circulation. Climate Dynamics, 24(4), 347-354.

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